Description
Beginnend in den fruhen 2000er Jahren ist Inklusion in den letzten Jahrzehnten immer starker in den Fokus (praktischer, theoretischer wie empirischer) Bildungsbemuhungen geruckt. Insbesondere die Sonderpadagogik, aber nicht nur sie, ist mit einer nie dagewesenen Entwicklung konfrontiert. Inklusion zweifelt die Existenzberechtigung der Sonderpadagogik an und fordert auch die Allgemeine Padagogik mit ihren Ausschlussmechanismen heraus. Viele Debatten und unzahlige Veroeffentlichungen in der Inklusionspadagogik beruhren direkt praktische und politische Umsetzungsfragen – von Fragen der Didaktik und Methodik inklusiven Unterrichts, bis hin zur Frage, wie Lehrpersonen entsprechende inklusive Einstellungen entwickeln koennen. Relativ sparlich aber gestaltet sich der inklusive Grundlagendiskurs. Insbesondere fehlen Ansatze zur ethischen Grundlegung inklusiver Bildung weitgehend. Dabei ware das genau wichtig, denn Umsetzungsfragen beruhren in padagogischen Kontexten immer auch normative Zielperspektiven. Genau an diesem Punkt setzt das Buch an. Es fragt u.a. danach, welche deskriptive Aussagekraft dem Begriff der Inklusion zukommt, welche ethisch-normative Basis Inklusion hat und was davon in der padagogischen Anwendung zentral ist. Das Buch thematisiert weiter auch, welchen Stellenwert Behinderung in dieser ganzen Debatte hat. Und nicht zuletzt befragt es eine Reihe von Mythen in der Inklusionsliteratur nach ihrer Plausibilitat, u.a. dass Inklusion mit der Akzeptanz von Heterogenitat gleichgesetzt werden kann oder dass eine radikale Dekategorisierung zu mehr Inklusion fuhren fuhrt.