Gedanken und Studien ber den Vulkanismus

“Wir verstehen unter “Vulcanismus” den Complex jener Krfte des Erdinneren, welche beobachtetermassen die heftigste Bewegung der Oberflche pltzlich hervorzubringen im Stande sind. Whrend die Vulkane in der Gegenwart einen verhltnismssig kleinen Teil der Erdoberflche einnehmen, whrend ihr furchtbares Walten teils durch die Vorzeichen, die sich vor einem vulkanischen Ausbruche zumeist zeigen, teils auch durch die allmhlige Entwickelung des Phnomens selbst vielfach gemildert wird, sind die Erscheinungen, mit welchen wir uns hier vorerst beschftigen, schrecklich durch ihre grosse, ja fast allgemeine Verbreitung auf der Erdoberflche, durch ihr urpltzliches, in keiner Weise angedeutetes Auftreten und durch die kurze Dauer ihrer Entwickelung, welche jedes Entfliehen unmglich macht. Auf den ersten Blick scheint es, als seien die Erdbeben ber die Erdoberflche regellos verteilt; allein bei nherer Betrachtung stellt sich heraus, dass zwischen Erdbeben und Vulkanen in Bezug auf ihre Verbreitung ein entschiedener Zusammenhang stattfindet.” […] Rudolf Falb (1838 – 1903) war ein sterreichischer Forscher. Die von ihm entwickelte Erdbebentheorie galt lange Zeit unter Wissenschaftlern als umstritten. Dennoch kann Falb bezglich des Erdbebens von Belluno im Sommer 1873 sowie in Bezug auf die Eruption des tnas ein gutes Jahr spter mit erstaunlichen Ergebnissen aufwarten. Dieses wissenschaftliche Buch, mit besonderer Beziehung auf das Erdbeben von Belluno am 29. Juni 1873 und der Eruption des tna am 29. August 1874, ist ein unvernderter Nachdruck der Originalausgabe von 1875.